Die Umweltschutzorganisation WWF hat die erneute MSC-Zertifizierung der Krabbenfischerei an der deutschen, niederländischen und dänischen Nordseeküste kritisiert. Die aktuell betriebene Krabbenfischerei sei nicht verträglich mit dem Schutz der Wattenmeer-Nationalparke und erzeuge zu viel Beifang von Jungfischen und wirbellosen Tieren, wie der WWF am Mittwoch in Hamburg mitteilte. Das MSC-Siegel soll Produkte kennzeichnen, die aus nachhaltiger Fischerei stammen. Es wurde der Krabbenfischerei am 31. Oktober zum zweiten Mal erteilt.
Der WWF begrüße die Bemühungen der Krabbenfischerei um eine ökologische Zertifizierung. „Damit das Ökolabel überzeugend wird, muss die Krabbenfischerei aber mehr für die Natur tun“, forderte der Leiter des WWF-Wattenmeerbüros, Hans-Ulrich Rösner. Zu einer nationalparkverträglich betriebenen Fischerei gehörten auch fischereifreie Zonen. Die heute verschwundenen Riffe der Sandkorallen müssten sich im Wattenmeer ebenso wieder ansiedeln können wie Unterwasserwiesen oder Arten wie Katzenhai und Nagelrochen. Notwendig sei auch, die Menge des unerwünschten Beifangs erheblich zu verringern.