Mit einer großen Werkschau erinnert das Kunsthaus in Leer in seiner Winterausstellung an den ostfriesischen Maler, Grafiker und Bildhauer Zoppe Voskuhl (1955-2019). Unter dem Titel „Wunderland“ seien vom 29. November bis zum 9. Februar insgesamt 70 Exponate zu sehen, teilte der Landkreis Leer am Freitag mit. In Malereien, Zeichnungen, Druckgrafiken und Skulpturen habe Voskuhl stets den Menschen in den Mittelpunkt gestellt.
Dabei seien sehr persönliche, erzählende Bildwelten in den Werkgruppen „Braunbilder“, „Neubilder“ und „Rüdibilder“ entstanden, hieß es. Voskuhls „Braunbilder“ zeichnen sich laut Vorschau durch einen dunklen und unbestimmten Bildraum mit darin agierenden schattenhaften Figuren aus. Bei den „Neubildern“ habe der Künstler auf tradierte Motive und Themen der Kunstgeschichte zurückgegriffen, mit dem Ziel, „der klassischen Malerei neue Aspekte abzugewinnen“.
Getreu dem Motto „Ich male alles“ habe Voskuhl überdies Rüdi erfunden: „Dabei handelt es sich um eine koboldartige Figur mit großem Kopf und dünnen Gliedmaßen, die gemeinsam mit ihren Gefährten menschliche Verhaltensweisen, Gefühle, Leidenschaften und Sehnsüchte auf spielerische, humorvolle Weise versinnbildlicht.“
Zoppe Voskul wurde 1955 im ostfriesischen Rhauderfehn geboren. Von 1970 bis 1973 ließ er sich zum Schriftsetzer ausbilden. 1978 machte er in Bremen sein Fachabitur und studierte bis 1984 in der Hansestadt an der Hochschule für Gestaltung. Geld verdiente er währenddessen mit dem Bemalen von Fahrgeschäften. 1983 erhielt er den Bremer Förderpreis für Bildende Kunst.
Der Künstler lebte auch einige Zeit in Paris. 1991 ging er nach Hannover-Linden, wo er ein Atelier in einer ehemaligen Bettfedernfabrik bezog. Von 1995 an lebte er mit seiner Frau meist in Berlin. Dort starb Voskuhl 2019 im Alter von 64 Jahren.