Sechs Wochen Sommerferien wollen gefüllt werden. Hoch im Kurs bei Kindern und Eltern sind Zeltlager. Fachleute geben Tipps für die Wahl eines qualifizierten Anbieters.
Übernachten im Zelt, Geländespiele, Zusammensitzen am Lagerfeuer – viele Kinder und Jugendliche verbringen einen Teil ihrer Sommerferien in einem Zeltlager. Wie Eltern einen qualifizierten Anbieter finden, verraten Lukas Schmuck, Bundesvorsitzender beim Bund der Pfadfinder*innen, und Hannah Joswig von der Malteser Jugend Deutschland:
“: Verantwortliche bei einem Zeltlager sollten im Besitz der “JuLeiCa” sein, sagt Lukas Schmuck. Die JugendLeiterCard bescheinigt den qualifizierten Umgang mit Heranwachsenden nach bundesweiten Standards. Das umfasst auch den Kinderschutz und die Prävention von sexuellem Missbrauch.
Kinder- und Jugendverbände sind meist an einen bekannten Dachverband angeschlossen, der über entsprechende Organisationsstrukturen und Knowhow in der Kinder- und Jugendarbeit verfügt. Die Malteser etwa haben laut Joswig eine eigene Stabsstelle zur Prävention sexualisierter Gewalt.
Anders als kommerzielle Anbieter bekommen gemeinnützige Organisationen staatliche Zuschüsse und werden dadurch stärker kontrolliert. Der Qualitätsstandard bei sei dadurch “sichergestellter” als bei kommerziellen Anbietern, sagt Schmuck. Diese öffentlich nicht regulierten Veranstalter seien deshalb aber nicht zwangsläufig unqualifiziert.
Bei den Pfadfindern, Maltesern und kirchlichen Jugendgruppen übernehmen schon Teenager als Gruppenleiter Verantwortung für Teilnehmende, die nur wenige Jahre jünger sind als sie selbst. Mit 16 können sie dann bei einer Schulung die JuLeiCa erwerben. “Man darf darauf vertrauten, dass auch Teenager, die sich schon länger engagieren, in so eine verantwortliche Aufgabe reinwachsen”, sagt Schmuck.
: Veranstalter sollten zeitnah und plausibel auf Elternfragen eingehen. Für Schmuck ist das ein Zeichen, dass sich der Ausrichter eines Zeltlagers mit bestimmten Themen befasst habe. Weitere Kriterien aus Sicht der Pfadfinder: Klingt das Programm interessant für junge Leute? Umfasst es Elemente der Erlebnispädagogik?