Von Johanna Haberer
Seit die Kirche den Sonntag als den Tag der Auferstehung feiert, ist der zweite Sonntag nach Ostern dem „Guten Hirten“ gewidmet. Die ältesten Darstellungen von Jesus zeigen auch nicht das Kreuz, sondern den Hirten, der ein Schäflein über der Schulter trägt. Dieses Motiv des Hirten, der jedes einzelne Lebewesen in seiner Herde von Geburt an kennt, inspiriert auch das Wochenlied „Es kennt der Herr die Seinen“. Wer einmal in den Wüsten und Steppen des Orients oder Afrikas die Hirten beobachtet hat, die für das Überleben ihrer Tiere kämpfen, fruchtbaren Boden aufspüren, vor allem Wasser, und die Tag und Nacht bei ihren Tieren leben, der ahnt, dass damit eine Überlebensbeziehung gemeint ist. Wie ein Hirte im trockenen Land für seine Herde sorgt, so sorgt Christus für uns und er kennt jeden einzelnen Christen, der sich zu ihm bekennt.