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Wolfgang Huber: Ampel nicht schlechter als Vorgängerregierungen

Der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, hält die anhaltend scharfe Kritik an der Ampel-Koalition für ungerechtfertigt. „Die Dreier-Koalition macht aus meiner Sicht insgesamt keine qualitativ schlechtere Politik als die Vorgängerregierungen“, sagte Huber dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Donnerstag) und fügte hinzu: „Es gibt große Herausforderungen. Meckern ist immer einfach.“

Der 81-Jährige mahnte zu einem respektvollen Umgang mit Politikerinnen und Politikern. „Mich beunruhigt, dass es häufig hingenommen wird, wenn Menschen herabgewürdigt oder bedroht werden, die bereit sind, unter solchen Bedingungen überhaupt noch politische Verantwortung zu übernehmen“, sagte der Berliner Altbischof.

Huber rief zu politischem Engagement auf: „Wer sich beschwert, sollte auch bereit sein, sich zu beteiligen.“ Das beginne in der Kommunalpolitik oder der Kirchgemeinde. Aus seiner Sicht ist es „wichtig, die lokale Verfasstheit unseres Zusammenlebens, unserer politischen Identität vor Ort wieder stärker in den Blick zu nehmen“.