Drei Jahre kein Umzug – Die Regeln für anerkannte Asylbewerber in Deutschland sind streng – und unsinnig meinen Wirtschaftsforscher. Was bedeutet das für Integration und die Entlastung von Kommunen?
Dass anerkannte Asylbewerber drei Jahre ihren Wohnsitz nicht ändern dürfen, ist einer Studie zufolge viel Aufwand für wenig Ertrag. Die eigentlich zur Förderung der Integration gedachte Regelung ist laut der am Mittwoch veröffentlichten Studie unter Beteiligung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin eher nachteilig. Es fördere weder die Sprachkenntnisse noch die Erwerbstätigkeit oder Lebenszufriedenheit. Auch eine Mehrheit der Mitarbeitenden von Ausländerbehörden hält die Regelung demnach für “gar nicht” oder “eher nicht” integrationsfördernd. Der Verwaltungsaufwand sei sehr hoch.
Seit 2016 gilt bundesweit die sogenannte Wohnsitzregelung. Sie besagt, dass Geflüchtete in den drei Jahren nach Anerkennung ihres Schutzstatus nur im Ausnahmefall umziehen dürfen. Dadurch zögen zwar weniger Geflüchtete in stark ausgelastete Orte, so das Fazit der Studienautoren, aber die Mobilität derer, die nicht dorthin ziehen wollte, würde ebenfalls eingeschränkt. Dies habe keinerlei entlastenden Effekt auf die Kommunen. Stattdessen würden die bereits überlasteten Ausländerbehörden durch die Verwaltungstätigkeit zusätzlich belastet.