MÜNCHEN – Die katholische „Wir sind Kirche“-Bewegung hat die Ablösung von Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller von der Spitze der Römischen Glaubenskongregation begrüßt. Es sei „absehbar und folgerichtig“ gewesen, dass Papst Franziskus dessen fünfjährige Amtszeit nicht verlängert habe, teilte die Organisation in München mit.
Als Gründe vermutet die Initiative nicht nur theologische Differenzen: Kardinal Müller habe sich „immer wieder durch seine Belehrungen und Interpretationen des Papstamtes zum Lehrmeister über den Papst erhoben“.
Der am 31. Dezember 1947 im heutigen Mainz-Finthen geborne Müller war 2012 von Papst Benedikt XVI. zum Glaubenspräfekten ernannt worden. Im Jahr 2014 erhob Papst Franziskus ihn zum Kardinal. Bis zu seinem Wechsel nach Rom war Müller seit 2002 Bischof von Regensburg. Davor lehrte er als Professor für katholische Dogmatik an der Universität in München.
Von Müllers Nachfolger, seinem bisherigen Sekretär Luis Francisco Ladaria Ferrer, erwartet die „Wir sind Kirche“-Bewegung die Einführung von „Transparenz, Gerechtigkeit und Mitgefühl“. Sie forderte den Erzbischof zur Aufhebung von als ungerechtfertigt betrachteten Sanktionen auf. Stattdessen solle Ladaria einen „lebendigen Austausch an theologischen Positionen ohne Denkverbote“ unterstützen. KNA
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