Jedes Frühjahr füllen sich die Tierheime wegen unüberlegter Weihnachtsgeschenke und überforderter Halter. Betroffen sind nicht nur Katzen, Hunde und Kleintiere, sondern auch Exoten.
Artenschützer rufen dazu auf, keine Wildtiere an Weihnachten zu verschenken. Eine artgerechte Haltung sei aufgrund ihrer besonderen Bedürfnisse bei Nahrung und Lebensraum nicht möglich, teilte die Organisation “Pro Wildlife” am Mittwoch in München mit. Die verbreitete Ansicht, Reptilien, Amphibien und Fische seien in dieser Hinsicht einfach und günstig, sei “grundfalsch”, sagte die Biologin Katharina Lameter. Wildtiere gehörten generell nicht ins Wohnzimmer. Wer einen tierischen Gefährten suche, solle sich ans Tierheim wenden und dort beraten lassen.
Deutschland zählt nach Angaben der Organisation zu den Hauptabsatzmärkten im internationalen Wildtierhandel. Dazu gehörten Affen, Erdmännchen, Chamäleons, Frösche und Warane. Exotische Tiere könnten via Internet, auf Tierbörsen oder im Zoofachhandel unkompliziert gekauft werden. 2023 seien allein mehr als 200.000 lebende Reptilien importiert worden. Sie würden noch immer aus der Natur gefangen, was die Artenvielfalt und ganze Ökosysteme gefährde, erklärte Lameter.
“Tiere sollten generell nicht verschenkt werden”, so die Biologin. “Denn mit der Anschaffung eines Haustieres geht große Verantwortung einher und sollte daher stets wohlüberlegt sein.”