Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn hat die Weltsynode im Vatikan gegen kirchenrechtliche Zweifel verteidigt. “Ich kann das Problem nicht sehen. Es bleibt eine Bischofssynode mit wirklicher Beteiligung von Nicht-Bischöfen”, sagte der Erzbischof am Montag auf die Frage eines Journalisten im Vatikan.
Seit ihrer Gründung durch Paul VI. (1963-1978) sei die Bischofssynode ein beratendes Organ für das Kirchenoberhaupt, führte Schönborn weiter aus und ergänzte: “In der Ausübung des päpstlichen Amtes, des Petrus-Amtes, ist die Bischofssynode ein Organ, um die kollegiale Verantwortung für die Lehre und das Leben der Kirche auszuüben. Sie hat ihr Wesen also nicht verändert, sondern wurde ausgeweitet.” Der Kardinal sprach von einer sehr positiven Erfahrung.
Auch bei früheren Synoden habe es nicht-geweihte Experten gegeben, die zum Teil sehr wichtige Eingaben gemacht hätten. Nun gebe es eine noch engere Verbindung, sagte der Erzbischof. “Wir sind alle zusammen in einer Bischofssynode mit erweiterter Beteiligung.”
Der 78-jährige Schönborn hat bereits an acht Bischofssynoden teilgenommen. Bei der aktuellen Weltsynode im Vatikan ist er stimmberechtigtes Mitglied im Synodenrat – eine Art Ältestenrat. Von den 365 stimmberechtigten Mitgliedern der aktuellen Versammlung im Vatikan ist erstmals eine größere Gruppe nicht geweiht. Darunter sind 54 Frauen.