Artikel teilen

Wie sieht Zukunft von ARD und ZDF aus?

In der Debatte über die Ausrichtung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks fordert die Direktorin des Grimme-Instituts grundsätzliche Reformen und fordert auch Bürgerbeteiligungen.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk benötigt Reformen
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk benötigt ReformenImago / Michael Gstettenbauer

Die Direktorin des Grimme-Instituts, Frauke Gerlach, erwartet eine „Antwort auf die Frage, wie ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk im postdigitalen Zeitalter aussehen muss, um unsere Demokratie zu stärken“, so die Grimme-Direktorin in der aktuellen Folge des Medien-Podcasts „Läuft“.

Die Idee eines „Zukunftsrates“, den die Bundesländer zu Erarbeitung von Empfehlungen einsetzen wollen, begrüßte Gerlach. Sie plädierte dafür, dass „vielschichtige Interessen“ ihren Zugang zum Beratungsprozess erhalten sollten. Die Aufsichtsgremien der Rundfunkanstalten, Vertreter der Wissenschaft und der Medienbranche, aber auch „die Perspektive der Inhalteproduzenten“ sollten bei der Zusammensetzung des „Zukunftsrates“ berücksichtigt werden, sagte Gerlach. Die Länder wollen bis zum 15. Februar ausarbeiten, wen sie in den Zukunftsrat berufen wollen.

Bürgerbeteiligung zu bestimmten Themen

Gerlach sprach sich dafür aus, bei der Reformdebatte auch die Bürgerinnen und Bürger einzubeziehen. Diese leisteten mit der Zahlung des Rundfunkbeitrags „überhaupt erst die Grundlage dafür, dass dieses komplexe System funktionieren kann“. Die Juristin riet allerdings von Bürgervertretern im „Zukunftsrat“ ab. Diese seien nur schwer auszuwählen, deshalb befürworte sie Beteiligungsformate bei bestimmten Fragestellungen. Denkbar sei beispielsweise ein Bürgerdialog, den der „Zukunftsrat“ vorschlagen könne.

Der Podcast „Läuft“ ist ein gemeinsames Projekt des Fachdienstes epd medien und des Grimme-Instituts. Der Podcast nimmt aktuelle Fernseh-, Radio- und Streaming-Produktionen, Podcasts und besondere Webangebote in den Blick. Daneben sind Preisentscheidungen und weiterführende medienpolitische Debatten Thema bei „Läuft“. Zweimal pro Monat richtet sich der Podcast mit einer Länge von 20 bis 25 Minuten pro Folge an Menschen, die sich für Medien interessieren und einen vertiefenden Blick in die Branche schätzen.

Das Grimme-Institut mit Sitz in Marl befasst sich als Forschungs- und Dienstleistungseinrichtung mit Fragen der Medienkultur und -bildung im digitalen Zeitalter. Zu seinen Kernaufgaben gehören die Beobachtung, Analyse und Bewertung von Medienangeboten und -entwicklungen.