Gegen die ab Jahresbeginn 2025 geplante Unterbringung von etwa 550 Flüchtlingen in einem ehemaligen Kasernenblock in Dabel bei Sternberg (Landkreis Ludwigslust-Parchim) regt sich Widerstand. 550 Geflüchtete würden die Fähigkeiten der etwa 1.380 Einwohner zählenden Kommune übersteigen, sagte Bürgermeister Jörg Neumann (parteilos) am Dienstag in Schwerin. Gut integrierbar seien 80 bis 100 Menschen. „Wir sind nicht dagegen, Flüchtlinge aufzunehmen“, betonte er. Außerdem hätte sich die Kommune gewünscht, dass der Landkreis sie rechtzeitig über seine Unterbringungspläne informiert und nicht vor vollendete Tatsachen stellt.
Die Hausärztin Elke Brandt von der etwa 35 Mitglieder zählenden „Bürgerbewegung für Integration und Menschenwürde Dabel“ sagte, sie befürchte einen sozialen Unfrieden, wenn so viele Geflüchtete in die Kommune kommen. Außerdem sei die in Dabel geplante Massenunterkunft nicht erforderlich, weil es im Landkreis genügend Wohnungen gebe, in die Flüchtlinge einziehen könnten. Für die Integration sei es besser, Flüchtlinge dezentral in Wohnungen unterzubringen. Allein in Sternberg und Umgebung gebe es 74 leerstehende Wohnungen.