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WHO: Gewalt in Gaza-Streifen verhindert weitere Polio-Impfungen

Die eskalierende Gewalt im nördlichen Gaza-Streifen hat laut der Weltgesundheitsorganisation eine Aussetzung der Impfkampagne gegen Polio erzwungen. Bombardierungen, Massenvertreibungen und das Fehlen humanitärer Pausen verhinderten den Beginn der dritten Phase der Kinder-Vakzinierung, teilte die WHO am Mittwoch in Genf mit.

Den Beschluss dazu habe das Technische Komitee für Polio im Gaza-Streifen getroffen, dem neben der WHO das palästinensische Gesundheitsministerium, das Kinderhilfswerk UNICEF, und Partner angehören. In der dritten und letzten Phase der Polio-Impfkampagne für den Gaza-Streifen hätten 119.279 Kinder im Norden geimpft werden sollen.

Israels Armee konzentriert ihre Angriffe auf den Norden des Gaza-Streifens, um die Terrororganisation Hamas auszuschalten. Anfang September hatten die Impfpartner die erste Phase der Immunisierung in dem umkämpften Küstenstreifen begonnen. Die WHO hatte als Ziel genannt, mehr als 640.000 Kinder zu impfen.

Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel im Oktober 2023 geht die israelische Armee mit massivem Bombardement und Bodentruppen im Gaza-Streifen vor. Zudem hat Israel das Küstengebiet weitgehend abgeriegelt. Nur wenige Hilfs- und Medizinlieferungen für die 2,2 Millionen Palästinenserinnen und Palästinenser erreichen den Gaza-Streifen.

Vor Beginn des aktuellen Konfliktes zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Hamas waren die meisten Kinder in Gaza gegen Polio geimpft.