Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine sichere Überstellung von mindestens 12.000 Patienten aus dem umkämpften Gaza-Streifen in aufnahmebereite Länder gefordert. Die Schwerkranken und Verletzten benötigten dringend eine medizinische Behandlung, sagte der WHO-Beauftragte für die besetzten Gebiete, Rik Peeperkorn, am Freitag bei einer Videokonferenz. Unter den wartenden Patienten habe es bereits Todesfälle gegeben.
Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Terrorgruppe Hamas am 7. Oktober 2023 seien 5.325 Patienten aus dem Gaza-Streifen herausgebracht worden. Die größte Gruppe seien Krebserkrankte. Die WHO unterstütze die Evakuierung der Patienten. Bislang hätten folgende Länder mit WHO-Unterstützung die meisten Menschen aufgenommen: Vereinigte Arabische Emirate (266), USA (22), Jordanien (20), Rumänien (15) und Belgien (5).
Vor Beginn des Krieges seien täglich etwa 100 Patientinnen und Patienten in einem kritischen Gesundheitszustand aus dem Gazastreifen geholt worden, hieß es von der WHO. Laut Mitarbeitenden genehmigt Israel, das den Gaza-Streifen abgeriegelt hat, nicht die nötigen Verlegungen. Die Krankentransporte erfolgten ungeordnet und spontan. Die anhaltende Gewalt behindere ebenso die Transporte.
Im Gaza-Streifen leben laut UN rund 2,2 Millionen Menschen. Das Gesundheitssystem ist nach mehr als einem Jahr Krieg schwer getroffen. Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen sind beschädigt, nur noch teilweise funktionsfähig oder ganz zerstört. Zudem mangelt es an Personal und Medizin.