Russland hat laut den UN seit Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine fast 2.000 Gesundheitseinrichtungen attackiert. Die Russen hätten auch Personal und Patienten getroffen, sagte der Europa-Regionaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Hans Henri P. Kluge, am Donnerstag in Kiew.
Kluge prangerte auch die russischen Angriffe auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine an. Die dadurch verursachten häufigen Stromausfälle in diesem Sommer gefährdeten die Lagerung und Verteilung von Impfstoffen. Wenn die Impfstoffvorräte nicht genutzt werden könnten, drohe ein Anstieg vermeidbarer Krankheiten. Das Fehlen von Heizungs- und Lüftungssystemen im Winter könne zudem zu mehr Atemwegsinfektionen, von Grippe bis Covid-19, führen.
Kluge wies auch auf die mentalen Belastungen des Krieges hin, der im Februar 2022 mit einem russischen Großangriff begann. Schätzungsweise zehn Millionen Menschen in der Ukraine litten unter psychischen Problemen, die von leicht bis schwer reichten. Der aufkommende Winter mit niedrigen Temperaturen drohe die Lage der Erkrankten und im Gesundheitswesen zu verschlechtern.