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WHO-Bericht: Malaria bleibt auch 2025 eine ernsthafte Bedrohung

Malaria klingt in Deutschland eher nach einem lästigen Urlaubsmitbringsel. Auf dem afrikanischen Kontinent bedroht die Krankheit jedoch weiter jährlich Millionen Menschen. Und die Zahlen könnten steigen – warnt die WHO.

Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben vor einem Anstieg von Malaria-Fällen gewarnt und trotz bemerkenswerter Erfolge die Krankheit weiterhin als ernsthafte Bedrohung bezeichnet. Grund dafür sei eine zunehmende Resistenz gegen Malariamittel, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Welt-Malaria-Bericht 2025. Im Jahr 2024 gab es schätzungsweise 282 Millionen neue Malariafälle; rund 610.000 Menschen starben.

Resistenzen seien dabei vor allem in afrikanischen Ländern südlich der Sahara zu beobachten. Laut Bericht wurde in mehreren ostafrikanischen Ländern eine teilweise Artemisininresistenz – Artemisinin gilt als wichtigstes Mittel gegen Malaria – festgestellt. In weiteren Staaten, darunter auch Namibia und der Sudan, gibt es Verdachtsfälle.

Martin Fitchet, Geschäftsführer von Medicines for Malaria Venture, eine gemeinnützige öffentlich-private Partnerschaft zur Erforschung, Entwicklung und Bereitstellung von Malaria, erinnerte an die 1980er und 1990er Jahre sowie die einsetzende Resistenz gegen den Wirkstoff Chloroquin. “Erfolge können schnell zunichte gemacht werden”, warnte er bei der Vorstellung des Berichts.

Eine weitere Herausforderung sind laut Experten fehlende Gelder. Weltweit erreichten die Gesamtinvestitionen in die Malariabekämpfung im Jahr 2024 schätzungsweise 3,9 Milliarden US-Dollar. Ziel waren aber 9,3 Milliarden US-Dollar. Länder müssten prüfen, wie sich ihre Budgets erhöhen ließen, sagte Daniel Ngamije, Direktor für Malaria und vernachlässigte Tropenkrankheiten bei der WHO. Er betonte zugleich: “Wir brauchen eine globale Solidarität.”

Allerdings gibt es auch Fortschritte. Von der WHO werden mittlerweile zwei Impfstoffe empfohlen. Diese wurden laut Bericht bis Ende 2024 in 17 Ländern eingeführt. Das Kinderhilfswerk Unicef lieferte über 10,5 Millionen Dosen und ermöglichte so die Impfung von mindestens 2,1 Millionen Kindern im Laufe des Jahres. Bis Oktober 2025 hatten sieben weitere Länder den Impfstoff eingeführt. Auch gelten mittlerweile 47 Staaten als frei von Malaria.

Afrika bleibt mit Abstand am stärksten betroffen: Dort wurden 94 Prozent der Fälle und 95 Prozent der Todesfälle weltweit verzeichnet. In drei von vier Fällen waren Kinder unter fünf Jahren betroffen.