Das Veterinäramt des Wetteraukreises hat Gummibärchen mit Fliegenpilzgift aus dem Verkehr gezogen, die über Verkaufsautomaten vertrieben wurden. Ein junger Mann musste nach dem Verzehr mit Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus gebracht werden, wie der Wetteraukreis am Dienstag mitteilte. Der Fall habe sich vor etwa vier Wochen ereignet, sagte eine Sprecherin des Kreises dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Die Gummibärchen mit dem Inhaltsstoff Muscimol seien bisher vor allem online verkauft worden, erklärte die Sprecherin. Im Wetteraukreis seien sie jedoch an acht Automaten erhältlich gewesen.
Nach Angaben des Kreises beinhaltet eine Packung der Süßigkeit zwei Fruchtgummis, die jeweils fünf Milligramm des halluzinogenen Fliegenpilzgiftstoffs enthielten. Es handele sich um einen psychoaktiven Stoff, der die Psyche beeinflusst und zu Vergiftungserscheinungen führen könne.
Die Lebensmittelüberwachung habe den Automatenbetreiber aufgefordert, das Produkt unverzüglich kreisweit aus dem Verkauf zu nehmen. Außerdem sei eine landes-, bundes- und europaweite Warnmeldung erfolgt.
Um einen Verkaufsautomaten zu betreiben, bedürfe es lediglich einer Gewerbeanmeldung. Auf Privat- oder Firmengrundstücken könnten die Automaten jederzeit und ohne behördliche Genehmigung aufgestellt werden. Das Jugendschutzgesetz greife, sobald alkoholische Getränke wie Wein oder Bier im Warenautomaten angeboten werden.