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Werkschließungen bei VW: Jeder fragt sich: Wird es mich treffen?

Das vom Volkswagen-Konzern geplante Sparprogramm löst nach den Worten des Diplom-Ökonomen Axel Braßler von der „Service Agentur“ der hannoverschen Landeskirche große Unsicherheit und Stress bei der gesamten Belegschaft aus. Die Ankündigungen drohender Werkschließungen und Entlassungen seien sehr allgemein gehalten und führten deshalb zu Ängsten bei allen Beschäftigten, sagte Braßler am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Jeder fragt sich: Wird es mich treffen? Das verursacht Stress, denn viele haben Zahlungsverpflichtungen, oder vielleicht gerade ein Haus gebaut. Ab diesem Moment schlafen Sie schlecht.“

Deshalb appellierte Braßler, der auch als Geschäftsführer des Evangelischen Verbands Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt fungiert, an das Management des Autobauers, möglichst bald Transparenz herzustellen. Es sei wichtig, dass die Beschäftigten Kenntnis davon erhielten, welche Werke von der Schließung bedroht seien, in welcher Größenordnung es betriebsbedingte Kündigungen geben werde und wie Sozialpläne aussehen sollten. Wenn es tatsächlich zu Werkschließungen kommen sollte, werde die Kirche Seelsorgegespräche und Andachten vor Ort anbieten.

Braßler wies aber auch darauf hin, dass der Betriebsrat und die Gewerkschaft traditionell eine starke Position bei VW hätten. Auch das Land Niedersachsen sei als Anteilseigner immer an Stabilität interessiert. „Ich bin mir sicher, dass sie alle das Beste für die Belegschaft herausholen werden.“

Der Autobauer VW hatte angekündigt, im Zuge notwendiger Sparmaßnahmen seien auch Werkschließungen möglich. Die seit Mitte der 90er Jahre geltende Beschäftigungsgarantie werde vermutlich aufgehoben. Sowohl der Betriebsrat als auch Gewerkschaftsvertreter haben bereits angekündigt, gegen Entlassungen und Werksschließungen vorzugehen.