Rund fünf Millionen Menschen leben nach Angaben der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe hierzulande mit den Folgen eines Schlaganfalls – selbst Betroffene, aber auch Partner und Angehörige. “Ein Schlaganfall trifft nie einen Menschen allein”, lautet das Motto des diesjährigen Aktionstages am 10. Mai. Stefan Stricker, Gesundheitswissenschaftler in der Stiftung, nennt wichtige Tipps und Hilfestellungen für Angehörige:
“Auch wenn scheinbar keine Zeit bleibt, sollten Angehörige sich zunächst auf die neue Situation vorbereiten und gut beraten lassen.” Erste Ansprechpartner sind die Sozialberatungen der Krankenhäuser und Rehakliniken. “Darüber hinaus gibt es Pflegestützpunkte, Beratungsangebote der Deutschen Schlaganfall-Hilfe und zunehmend mehr Schlaganfall-Lotsen und ehrenamtliche Schlaganfall-Helfer, die Betroffene und Angehörige begleiten können”, so Stricker.
Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe hat Informationen zu allen Aspekten der Schlaganfall-Versorgung wie Sozialleistungen und häusliche Situation zusammengetragen. Es werden dort auch verschiedene Veranstaltungen und Workshops für Angehörige angeboten.
Inzwischen gibt es Selbsthilfegruppen für pflegende Angehörige. Wenn es am eigenen Ort keine entsprechende Gruppe gibt, kann man auch selbst eine gründen, rät Stricker. Auch ehrenamtliche Schlaganfall-Helfer können Angehörigen mit Rat zur Seite stehen.
Angehörige von Schlaganfallpatienten sollten einen Pflegegrad beantragen und einen Pflegedienst zur Unterstützung einbinden. Ratsam sind laut Stricker regelmäßige Rücksprachen mit dem Pflegedienst, ob der gewährte Pflegegrad noch passt. Bei vermehrtem Unterstützungsbedarf sollte ein Antrag zur Höherstufung des Pflegegrades gestellt werden, um mehr Hilfe in Anspruch nehmen zu können.
Angehörige sollten sich selbst regelmäßig Pausen und Auszeiten gönnen, Angebote wie Verhinderungspflege nutzen und auch im Freundes- und Verwandtenkreis um Hilfe und Unterstützung bitten.
Wenn die Versorgung des Schlaganfallbetroffenen zuhause nicht mehr möglich ist, darf laut Stricker eine stationäre Unterbringung in einem Pflegeheim kein Tabu sein.