Die Zahl der Straftaten in baden-württembergischen Freibädern ist 2024 deutlich gesunken, während sie in Hallenbädern einen neuen Höchststand erreichte. In den Freibädern registrierte die Polizei 909 Delikte, ein Rückgang um 17,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Innenministerium in einer am Dienstag veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion schreibt. In den Hallenbädern stieg die Kriminalität hingegen um 25,2 Prozent auf 1.062 Fälle an.
Der starke Anstieg in den Hallenbädern ist laut Ministerium vor allem auf ein einziges Delikt zurückzuführen: das Erschleichen von Leistungen. Ein polizeiliches Großverfahren im Raum Heilbronn ließ dem Ministerium zufolge diese Zahlen sprunghaft ansteigen. Die Fallzahlen in anderen Bereichen wie Rohheitsdelikte oder Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung blieben in den Hallenbädern etwa auf dem Niveau des Vorjahres.
In den Freibädern war die Entwicklung gegenläufig. Dort sanken die Fallzahlen in allen Deliktbereichen. Mit 909 Straftaten wurde der niedrigste Wert seit 2017 verzeichnet, wenn man die Ausnahmejahre der Corona-Pandemie nicht berücksichtigt. Etwa die Hälfte aller Taten in Freibädern waren Diebstähle.
Bei den insgesamt 490 Tatverdächtigen in Freibädern lag der Anteil an Deutschen bei 54,5 Prozent. Von den 223 nichtdeutschen Tatverdächtigen waren 64 Asylbewerber oder Flüchtlinge. Die größte Gruppe unter den Nichtdeutschen stellten syrische Staatsangehörige. In Hallenbädern waren 59,1 Prozent der 401Tatverdächtigen deutsch. Die häufigsten ausländischen Nationalitäten waren hier französisch und türkisch.
Fragen der AfD-Fraktion zur doppelten Staatsbürgerschaft oder zu den Vornamen deutscher Tatverdächtiger konnte das Ministerium nicht beantworten. Solche Daten würden in der Kriminalstatistik des Landes nicht erfasst. Eine unvollständige Abfrage ergab zudem, dass 2024 in mindestens 45 kommunalen Freibädern private Sicherheitsdienste tätig waren. (1942/05.08.2025)