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Weltsynode: Umgang mit Frauenfrage enttäuscht Synodenteilnehmer

Schöne Filmchen, wenig Inhalt: Wenn Zwischenberichte so aussehen, fühlen sich manche Synodenteilnehmer in Rom nicht ernst genommen. Besonders, wenn es dann in einer wichtigen Frage heißt, es sei schon alles entschieden.

Ernüchterung macht sich bei der Weltsynode breit – zumindest bei einem deutschen Teilnehmer. Pfarrer Thomas Schwartz berichtet in seinem Synoden-Blog im Internetportal katholisch.de (Freitag), es sei zu erwarten gewesen, dass seine bei den Einkehrtagen entstandene Begeisterung weichen würde. Weiter schreibt er: “Dass das aber so schnell gehen würde und dass bei diesem ‘Ausnüchterungsprozess’ sogar Entgeisterung und Ärger am Anfang standen, hat dann doch auch mich ‘hoffnungslosen’ Optimisten überrascht.”

Der Hauptgeschäftsführer des Osteuropa-Hilfswerk Renovabis zeigte sich enttäuscht über die Darstellung der Zwischenberichte der Arbeitsgruppen bei der Weltsynode, die bis 27. Oktober in Rom tagt. Einige Berichte hätten sich auf professionell gemachte Filmchen mit schönen Bildern beschränkt, manche Arbeitsgruppen mit der Arbeit noch gar nicht richtig begonnen. Doch “wie ein begossener Pudel” habe er sich gefühlt, als der zuständige Leiter des Dikasteriums für die Glaubenslehre, Victor Fernandez, zur Frage des Diakonats der Frau verkündet habe, der Heilige Vater habe eigentlich schon klargemacht, dass es hierzu auf absehbare Zeit keine Entscheidung geben werde und dass in dieser Frage bald ein offizielles Dokument des Glaubensdikasterium zu erwarten sei. Denn dann brauche es ja auch keine Arbeitsgruppe zu diesem Thema.

Schwartz erklärt, als Teilnehmer einer Versammlung, die das Prinzip der Synodalität verwirklichen soll und den Auftrag habe, die Synodalität tiefer in alle Bereiche des kirchlichen Lebens zu implementieren, habe er ein anderes Procedere erwartet: “Und ich gebe zu: Ich war ziemlich angefressen – und zwar sowohl inhaltlich wie von der Art und Weise des Umgangs mit der Synodenversammlung.”

Bei den folgenden Arbeitstreffen an den runden Tischen habe er erfahren dürfen, dass andere sein Empfinden teilten, schreibt Schwartz. Positiv bemerke er, dass sich zahlreiche Synodenteilnehmer ernsthaft in die Situation des Gegenübers hineinzudenken versuchen und deren Meinungen gelten lassen.