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“Weltoffenes Thüringen” startet Kampagne für Toleranz

Bündnis will im Superwahljahr 2024 “Positivbotschaften für Weltoffenheit” senden und sichtbar sein.

Mehr als 3.500 Organisationen und Privatpersonen in Thüringen rufen unter dem Motto “Weltoffenes Thüringen” dazu auf, Haltung gegen Rechtsextremismus zu zeigen. “Wir treten ein für ein weltoffenes und vielfältiges Thüringen. Wir wollen diese positiven Werte überall im Freistaat und darüber hinaus sichtbar machen”, sagte ein Sprecher des Bündnisses am Donnerstag in Jena.

Der breiten Initiative haben sich Organisationen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur, Sport und Kirchen sowie Sozialverbänden und Gewerkschaften angeschlossen.

“Jetzt ist ein Bündnis wichtig, bei dem man Gesicht zeigen kann. Wir sind die Mehrheit. Das zeigen wir”, sagte der Oberbürgermeister von Jena, Thomas Nitzsche (FDP), bei der Vorstellung der Initiative. Der frühere Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler vom Landessportbund Thüringen machte deutlich, dass Fairplay nicht nur im Sport, sondern auch im gesellschaftlichen Miteinander zähle. Friederike Spengler, Regionalbischöfin der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland, die dem Bündnis ebenfalls angehört, wies auf die biblischen Grundlagen von Toleranz und Nächstenliebe hin.

“Weltoffenes Thüringen” wurde im Sommer 2023 in Weimar gegründet aus Sorge wegen des wachsenden gesellschaftlichen Zulaufs für rechtsextreme und menschenfeindliche Ideologien. Die Initiative wird ehrenamtlich umgesetzt. Ziel der Initiative ist es, gerade im Superwahljahr 2024 mit Kommunal-, Europa- und Landtagswahlen im Freistaat “Positivbotschaften für Weltoffenheit” zu senden.

Jüngste Umfragen zeigen den vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuften AfD-Landesverband rund um Björn Höcke mit über 30 Prozent als stärkste politische Kraft in Thüringen. Die CDU käme auf 20 Prozent, die Linke auf 16 Prozent und die SPD 6 bis 9 Prozentpunkte.

Für Februar ist ein regionalisiertes Vernetzungstreffen von “Weltoffenes Thüringen” für Erfurt, Jena und Weimar geplant, so dass Teilnehmer und Interessierte an anderer Stelle zusammenkommen können.

Weitere Organisationen und andere Interessierte können sich auf der dazugehörigen Website (www.thueringen-weltoffen.de) online registrieren und dadurch ihre Unterstützung für die Kampagne zum Ausdruck bringen.