Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat den Rücktritt des Erzbischofs von Canterbury, John Welby, als richtige Entscheidung gewürdigt. Es sei zu loben, dass Welby die Verantwortung für das Schweigen und die Unfähigkeit, die Misshandlungen von Kindern anzugehen, übernehme, sagte ÖRK-Generalsekretär Jerry Pillay in Genf.
Der ÖRK und seine Mitgliedskirchen seien mit ihren Herzen und Gedanken bei den Opfern und ihren Familien, betonte Pillay. Wie die britische BBC am Dienstag berichtet hatte, reagierte der 68-Jährige Welby mit seinem Rücktritt auf Vorwürfe, sexuellen Missbrauch jahrelang vertuscht zu haben. Der Erzbischof von Canterbury ist das geistliche Oberhaupt der Kirche von England sowie geistlicher Leiter der mehr als 160 Länder umspannenden anglikanischen Kirchengemeinschaft.
Hintergrund ist laut BBC eine Untersuchung über einen mit der Kirche von England verbundenen Missbrauchstäter. Der Report stelle fest, dass Welby es versäumt habe, auf Berichte über den „abscheulichen“ Missbrauch von Jungen und jungen Männern zu reagieren. Welby erklärte, er übernehme die persönliche und institutionelle Verantwortung für seine Rolle in dem Missbrauchsfall. Die Kirche von England gehört als Mitglied dem ÖRK an. Insgesamt umfasst der ökumenische Dachverband 352 Kirchen mit rund 580 Millionen Gläubigen.