Artikel teilen:

Welt-Aids-Tag: Gesundheitsminister kritisiert Stigmatisierung

Zum Welt-Aids-Tag hat Niedersachsens Sozialminister Andreas Philippi (SPD) eine noch immer anhaltende Stigmatisierung und Ausgrenzung von HIV-infizierten Menschen kritisiert. „Hier müssen wir weiter Ängste und Vorurteile durch Aufklärung abbauen“, betonte er am Freitag in Hannover. Seit 35 Jahren wird am 1. Dezember der Welt-Aids-Tag begangen.

Philippi würdigte das Engagement der größtenteils ehrenamtlich Tätigen in den Aidshilfen. Sie hätten zusammen mit dem öffentlichen Gesundheitsdienst und der Medizin dazu beigetragen, dass die Zahl der Neuinfektionen gesunken sei. „Durch den Fortschritt in der antiretroviralen Therapie haben gut behandelte HIV-positive Menschen eine vergleichbare Lebenserwartung wie HIV-negative Menschen und stellen keine Gefährdung für ihre Mitmenschen dar.“

2022 traten laut Ministeriumsangaben nach Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Niedersachsen 294 HIV-Neudiagnosen auf, im Vergleich zu 171 Neudiagnosen im Vorjahr. Davon entfielen 20 Prozent auf Männer, die Sex mit Männern haben, 38 Prozent auf heterosexuelle Kontakte und 11 Prozent auf intravenösen Drogengebrauch.

Der Welt-Aids-Tag ist der Solidarität mit HIV-positiven Menschen und dem Gedenken an die an Aids verstorbenen Personen gewidmet. Die wichtigsten Ziele sind ein diskriminierungsfreier Umgang und Zugang zu medizinischer Versorgung für alle Menschen.