Der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur hat im Jahr 2023 rund 1,89 Millionen Euro Fördergeld vergeben. Ein Drittel des Geldes ging an Einrichtungen, die bei der Rehabilitierung helfen.
Der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Frank Ebert, hat im Jahr 2023 mit rund 1,89 Millionen insgesamt 23 Initiativen und Projekte gefördert. Das sind eigenen Angaben nach rund 290.000 Euro mehr Fördergeld als im Vorjahr, erklärte Ebert am Mittwoch in Berlin.
Mit knapp 624.000 Euro floss rund ein Drittel der Gesamtfördersumme an Einrichtungen, die SED-Opfer in Fragen der Rehabilitierung beraten oder psychosoziale Unterstützung anbieten. “Der Bedarf an Beratung für in der DDR politisch Verfolgte besteht weiterhin”, so Ebert . “Manche Betroffene sehen sich erst nach Jahrzehnten in der Lage, sich mit ihrer Verfolgungsgeschichte auseinanderzusetzen und Ansprüche geltend zu machen.”
Rund zwei Drittel der Fördermittel, mehr als 1,1 Millionen Euro, flossen den Angaben des Beauftragten zufolge im Jahr 2023 in Projekte und Initiativen der historisch-politischen Bildung. So erhielt etwa die Initiative Kulturprojekte Berlin 150.000 Euro, um das Programm rund um den 35. Jahrestag von Friedlicher Revolution und Mauerfall in diesem Jahr zu planen und vorzubereiten.
Außerdem unterstützte der Berliner Aufarbeitungsbeauftragte mit 47.500 Euro die Produktion der Fernsehdokumentation “East – Jungsein in der DDR. Sag mir, wo du stehst”. Die Doku, zu der auch eine sechsteilige Online-Serie gehört, richte sich vor allem an ein junges Publikum. Die Ausstrahlung in der ARD-Mediathek sei für den Herbst 2024 geplant.
Der Berliner Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ist seit dem März 2023 der frühere DDR-Bürgerrechtler Frank Ebert. Der 53-Jährige wurde vom Berliner Abgeordnetenhaus für fünf Jahre gewählt. Der Auftrag zur Förderung von Projekten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ergibt sich aus dem Berliner Aufarbeitungsbeauftragtengesetz.