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Weitere Einschnitte bei Krankenhaus-Angebot im Kreis Altenkirchen

Bei den DRK-Krankenhäusern im Landkreis Altenkirchen wird es kurzfristig weitere Einschnitte geben. Mangelnde Auslastung führe dazu, dass der Standort Altenkirchen nicht kostendeckend betrieben werden könne und „weitere Sanierungsmaßnahmen“ erforderlich seien, teilte die DRK Trägergesellschaft Süd-West am Mittwoch in Mainz mit. „Ohne unser entschiedenes und eiliges Handeln bringen diese Kosten nicht nur unser Haus in Altenkirchen, sondern auch unsere DRK Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz und somit auch die Einrichtungen in Alzey, Hachenburg, Kirchen und Neuwied in wirtschaftliche Bedrängnis“. Schon vom 15. August an würden in Altenkirchen keine Betten mehr vor Ort vorgehalten und auch keine Operationen durchgeführt.

Das Angebot werde damit im Vergleich zu dem bisherigen Sanierungskonzept weiter reduziert, sagte ein Sprecher der DRK Krankenhausgesellschaft dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Kinder- und Jugendpsychiatrie und ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) sollen erhalten bleiben. Auch im DRK-Krankenhaus in Kirchen (Sieg) wird das Angebot nach Aussage der Trägergesellschaft „nachjustiert“. Die erst im Jahr 2020 etablierte Fachabteilung für Neurologie müsse kurzfristig geschlossen werden. „Wir bedauern diesen Schritt, doch die wirtschaftlichen Bedingungen zwingen uns zu dieser Maßnahme“, heißt es in der Erklärung des Trägers.

Die fünf Kliniken der DRK-Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz hatten in den zurückliegenden Monaten ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung durchlaufen. Erst Ende Juni hatte das Amtsgericht Mainz den Sanierungsplan für die Standorte gebilligt, der teils größere Umstrukturierungen und Einsparmaßnahmen vorsieht. So war die Umgestaltung des Krankenhauses in Altenkirchen zu einem ambulanten medizinischen Zentrum bereits in dem Plan vorgesehen. In Hachenburg war bereits im Frühjahr gegen den Widerstand in der Region die Geburtsstation dauerhaft geschlossen worden. Lokalpolitiker aus dem Kreis Altenkirchen hatten parteiübergreifend bei DRK und Landesregierung gegen die Maßnahmen protestiert und vor einer „zusammenbrechenden medizinischen Versorgung“ in der Region gewarnt.