Sechs Jahre nach einem Angriff auf den Wirt des Chemnitzer jüdischen Restaurants „Schalom“ erhebt die Generalstaatsanwaltschaft Dresden eine weitere Anklage. Demnach sollen sich vier Männer vor dem Amtsgericht Chemnitz verantworten, teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Freitag in Dresden mit. Ihnen werde gefährliche Körperverletzung in Tateinheit mit Landfriedensbruch in einem besonders schweren Fall und Sachbeschädigung vorgeworfen.
Die Angreifer sollen am 27. August 2018 während gewaltsamer Demonstrationen in Chemnitz zusammen mit weiteren Tätern Schottersteine und eine Bierflasche in Richtung des Gastwirtes Uwe Dziuballa geworfen haben. Zwei der Angeschuldigten seien der neonazistischen Kampfsportgruppe „Knockout 51“ zuzuordnen, hieß es. Ein weiterer Mann war 2021zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Das Urteil ist rechtskräftig.
Der antisemitische Angriff ereignete sich im Umfeld rechtsextremer Aufmärsche im August 2018 in Chemnitz, bei denen es zu gewaltsamen Ausschreitungen kam. Die Attacke auf das jüdische Restaurant wurde erst Tage später öffentlich bekannt. Dziuballa war bei dem Angriff an der Schulter verletzt worden. Zu den Aufmärschen war es 2018 gekommen, nachdem in Chemnitz ein Mann am Rande des Stadtfestes erstochen worden war.