von Anke Brockmeyer
Oldenburg. Der Sonnabend vor dem zweiten Advent, 14.30 Uhr in den Schlosshöfen: Nichtsahnend flanieren die Kunden durch das Einkaufszentrum, stärken sich für den Kaufrausch-Marathon mit kleinen Snacks, ruhen sich auf den Sitzgelegenheiten in der Rotunde aus – und merken nicht, dass sie nach und nach von unzähligen Jugendlichen umringt werden: Die Evangelische Jugend Oldenburg (ejo) versammelt sich zum Flashmob.
Erste weihnachtliche Klänge ertönen, und dann geht’s los. Mit "Macht hoch die Tür" stimmen mehr als 180 Sängerinnen und Sänger im Erdgeschoss und gleichzeitig an der Balustrade im ersten Stock ein spontanes Weihnachtskonzert an. Schon nach den ersten Takten bleiben viele der Passanten stehen, beginnen ebenfalls zu singen und lassen sich auf das musikalische Innehalten im vorweihnachtlichen Trubel ein. Andere summen im Vorübergehen mit, in einem Laden wird getanzt.
Aufmerksamkeit erregen
"Die Evangelische Jugend führt gern öffentlichkeitswirksame Aktionen durch, um auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen", erzählt Joachim Mohwinkel, ejo-Regionaljugendreferent aus Delmenhorst. Aus allen sechs Kirchenkreisen der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg waren Jugendliche, haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende der ejo dabei, begleitet von Tim Kronshage aus Hude am Keyboard (das ebenfalls in Windeseile aufgebaut werden musste) und unter der Leitung der Popkantorin Karola Schmelz-Höpfner aus Ganderkesee.
"We wish you a merry christmas" als Zugabe
Auch das Center-Management der Schlosshöfe hatte die Aktion unterstützt, die hauseigene Musik über die Lautsprecher ausgeschaltet, Ansagen für diese Zeit ausgespart und das technische Equipment mit Strom versorgt. "Das ging ganz unproblematisch", berichtete Joachim Mohwinkel über die Zusammenarbeit.
Mit Herzblut waren die Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei der Aktion dabei, hatten für den Flashmob teilweise sogar andere Veranstaltungen verlegt. Nach sieben Liedern gab’s mit "We wish you a merry christmas" noch eine Zugabe – und dann verschwanden die ejo-Mitwirkenden wieder in der Menge der Einkaufenden. Was aber blieb, war ein Lächeln auf vielen Gesichtern.
Der Flashmob im Video