Vor dem ersten Advent warnt die Gesundheitskasse AOK Nordwest Eltern und Großeltern davor, Kinder unbeaufsichtigt mit brennenden Kerzen im Zimmer zu lassen. Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes seien im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen über 1.200 Kinder bis zu zehn Jahren mit Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilte die Krankenkasse am Dienstag in Dortmund mit. Besonders betroffen waren demnach mit 83 Prozent Mädchen und Jungen im Vorschulalter.
„So schön die Adventszeit mit Kerzenlicht und Plätzchenbacken ist, birgt sie auch Gefahren“, sagte AOK-Vorstandschef Tom Ackermann am. Kinder unter fünf Jahren könnten die Gefahr von heißen Ofenblechen, Kaminfeuer und offen brennenden Kerzen oft nicht einschätzen. Um Unfälle zu verhindern, empfiehlt er, Streichhölzer und Feuerzeuge immer wegzuschließen und statt echter Kerzen LED-Kerzen zu verwenden. Heiße Getränke sollten immer weit weg vom Tischrand abgestellt werden.
Sollte sich ein Kind verbrennen, rät Ackermann dazu, Ruhe zu bewahren und es zu beruhigen. In Brand geratene Kleidung sollte mit Wasser gelöscht oder die Flammen mit einer Decke erstickt werden. Bei Verbrühungen müsse die mit heißer Flüssigkeit durchtränkte Kleidung rasch, aber vorsichtig ausgezogen werden, erläuterte er. Kleinflächige Verbrennungen, beispielsweise am Finger, würden am besten mit handwarmem Wasser für zehn bis 15 Minuten gekühlt.
Bei großflächigen Verbrennungen sollte allerdings nicht gekühlt werden, da dies zu einer gefährlichen Unterkühlung führen kann, hieß es. Besser sei es, betroffene Körperteile mit einem keimfreien Verbandstuch abzudecken. „Bei größeren Verbrennungen sollten Eltern schnell den Notruf 112 wählen“, sagte Ackermann.