Istanbul – Das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel (Istanbul) hat die Weichen für die Gründung einer eigenständigen ukrainisch-orthodoxen Landeskirche gestellt. Allerdings legte das federführende Patriarchat entgegen den Erwartungen – im Vorfeld war von Dezember die Rede – bei seiner Tagung in Istanbul noch keinen Termin für das Gründungskonzil in Kiew fest. Dagegen wurde das Statut für die neue autokephale Landeskirche bei der Sitzung in Istanbul bereits beschlossen.
Mit der Kirchengründung soll Moskau die kirchliche Hoheit über die Ukraine verlieren und die Teilung der orthodoxen Kirche in dem Land überwunden werden. Damit wäre die ukrainische Kirche die 15. autokephale Landeskirche weltweit und aus Sicht des Ökumenischen Patriarchats allen anderen Landeskirchen gleichgestellt.
Die Initiative Konstantinopels stößt auf heftigen Widerstand der russischen Kirche.Das Moskauer Patriarchat will die Oberhoheit über die Ukraine behalten. Aus Protest stellte die russische Kirche ihre Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen Patriarchat ein. Zudem verbot sie ihren Gläubigen die Teilnahme an Gottesdiensten in dessen Kirchen. Damit droht der orthodoxen Kirche die Spaltung. KNA/UK
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