Aus der Nische auf die Äcker. Landwirte in Deutschland müssen umdenken und Pflanzen anbauen, die lange Trockenperioden besser vertragen. Sojabohnen gehören dazu.
Landwirte in Deutschland bauen aufgrund von Trockenheit und Dürre zunehmend Ackerkulturen an, die besser in trockeneren Regionen wachsen. So hat sich die Anbaufläche für Sojabohnen vom Jahr 2016 bis zum Jahr 2024 um 156,8 Prozent vergrößert, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mit.
Demnach hat sich auch die Zahl der Betriebe, die Soja anbauen, fast verdoppelt. 2016 waren es rund 2.400 Betriebe, acht Jahre später knapp 4.500. Soja wird auf derzeit auf einer Fläche von insgesamt 40.500 Hektar angebaut. Neben der Futterherstellung werde Soja in geringerem Umfang auch zur Herstellung von Nahrungsmitteln verwendet, hieß es weiter.
Längere Trockenphasen führen laut Statistik auch dazu, dass mehr Flächen bewässert werden. Zwischen 2009 und 2022 nahm die Freilandfläche, die mit Bewässerungsanlagen ausgestattet oder erreichbar ist, um knapp ein Viertel (23,9 Prozent) zu. Allerdings: 2022 waren nur 4,8 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Freilandfläche – 791.800 Hektar – in Deutschland überhaupt bewässerbar.
Betriebe würden dabei zunehmend auf Tröpfchenbewässerung setzen. 2022 setzten rund 5.700 landwirtschaftliche Betriebe diese ein und somit gut drei Viertel (78,1 Prozent) mehr als noch 2009. Bei der Tröpfchenbewässerung wird im Unterschied zu Beregnungsanlagen das Wasser nicht von oben auf den Pflanzen und dem Boden verteilt, sondern am Boden direkt zu den Pflanzenwurzeln geführt. Damit gilt sie als effizient beim Umgang mit Wasser.