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“War is over” im Leipziger Capa-Haus

Im Leipziger Capa-Haus ist seit Dienstag die neu konzipierte Dauerausstellung „War is Over“ zu sehen. 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges werden unter anderem Originalfotos der Befreiung Leipzigs im April 1945 gezeigt. Der Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig, Anselm Hartinger, sagte, das Capa-Haus sei ein einzigartiger Ort. Dort habe Fotograf Robert Capa (1913-1954) auf tragische Weise Weltgeschichte dokumentiert.

Die Ausstellung thematisiere das Ende der NS-Herrschaft in Deutschland und „den Opfermut der US-amerikanischen Befreier“. Im Mittelpunkt steht die Fotoserie „Last Man to Di“, mit der Capa die letzten Kämpfe im Zuge der Befreiung Leipzigs durch US-amerikanische Truppen im Bild festgehalten hatte. Auf einem der Balkone des heutigen als Capa-Haus bekannten Wohngebäudes starb am 18. April 1945 der US-amerikanische Soldat Raymond J. Bowman (1924-1945). Deutsche Scharfschützen trafen ihn direkt in den Kopf.

Der ungarisch-amerikanische Kriegsfotograf Capa hielt den Moment des Todes fest und wurde mit diesem Bild berühmt. Das Schwarz-Weiß-Foto des Toten war wenige Tage nach seiner Entstehung im „Life“-Magazin mit weiteren Bildern der Befreiung Leipzigs durch US-amerikanische Soldaten veröffentlicht worden. Bis heute ist es eines der berühmtesten Fotos aus dem Zweiten Weltkrieg.

Die neue Dauerausstellung widmet sich auch der Lebensgefährtin Capas, Gerda Taro, die ebenfalls Fotografin war. Als Jüdin und Oppositionelle musste sie vor den Nationalsozialisten aus Leipzig fliehen. Die bisherige Ausstellung hatte 2024 rund 4.500 Besucherinnen und Besucher.