Vaterunser/Versuchung (diverse UK, zuletzt UK 8/2018, Seite 2: „Woher kommt das Böse?“)
Frankreich stellte um auf „Lass uns nicht in Versuchung eintreten“. Papst Franziskus erklärt: „Gott führt niemanden in Versuchung…“. Meine große Achtung!
Luther stand das griechische Neue Testament zur Verfügung. Im Kleinen Katechismus finden wir seine theologischen Erkenntnisse dazu: Gott versucht zwar niemanden, aber er wolle uns behüten, dass wir nicht verführt werden.
Unter Professor Kähler haben 70 Theologen die Lutherbibel überarbeitet und griechische Texte sicher gut übersetzt. Theologen wissen aber um Dogmen und Fehler im Griechischen, entwickelt im 2. bis 5. Jahrhundert nach Christus. Auf Aramäisch und dann ins Deutsche übersetzt lautet die Passage: „Lass uns retten aus unserer Versuchung“. Dazu schrieb Jörg Zink 2012/2013: „Bewahre uns vor der Gefahr, dich zu verlieren“.
Aramäisch-Forscher und Leben-Jesu-Erkenner wie die Professoren Hans Küng und Jörg Zink sind weitgehend konformer mit Jesu Weisungen und Erkenntnissen der frühen Christenheit (Apostel und Evangelisten). Weitsichtige Theologen erklären, Kirchen müssen sich im Interesse der Wahrheit dynamisch reformieren.
Frage: Warum halten Kirchen starr an einigen später entstandenen Dogmen und Fehlüberlieferungen aus dem Griechischen fest?
Antwort und Vermutung: Was über 1500 Jahre Kulturgut wurde, muss Bestand behalten. Griechische Bibelfassungen bleiben die Grundlage. Auf dieser Basis glaubende, (so genannte) evangelikale Christen, würden ja bei Richtigstellungen verunsichert. Diskussionen mit denkenden Basischristen bringen Mühe und Stress.
Konsequenzen daraus: Gottesdienste werden leerer. Auch weil intelligente Menschen, die zum Teil sehr wohl weiter auf Gott vertrauen, Christen bleiben, aber die Wahrheit lieben und Klarheit in der Verkündigung vermissen.
Friedhelm Oldemeier, Hille-Oberlübbe
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