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Seit einem Jahr Krieg in der Ukraine

Am 24. Februar jährt sich der russische Angriff auf die Ukraine. Kaum ein Tag vergeht ohne Luftalarm, berichtet eine ukrainische Journalistin, die aus Kiew nach Berlin geflüchtet ist.

PD/Frank Becker

Von Iryna Matvienko

In den letzten 8 Jahren befand sich die Ukraine im Kriegszustand mit Russland. Und seit einem Jahr ­findet der Völkermord an der ukrainischen Bevölkerung statt. Die Russen schießen auf friedliche Zivilisten. Sie nehmen sogar Kinder gefangen und richten Kinderfolterkammern für sie ein. Kinder und Frauen werden ver­gewaltigt und ihre Gliedmaßen werden abgetrennt.

Die Russen lassen keine humanitäre Hilfe durch, und zu Beginn des Krieges starben die Menschen in den besetzten Städten und Dörfern vor Hunger. Alle von den russischen Soldaten begangenen Gräueltaten werden von Hunderten internationalen Journalisten und Straf­­verfolgungsbeamten jede Minute ­dokumentiert. Fast jeden Tag sterben unsere Kinder durch russische Granaten und Kugeln, unsere ­Kinder verlieren ihre Eltern durch russische Granaten. Die Russen tun ­alles, um uns als Volk zu zerstören.

Operieren mit Kerzen und Taschenlampen

Vor kurzem starb ein 6-jähriges Mädchen an einem Herzinfarkt, nachdem die Russen eine Stadt in der Ostukraine mehrere Tage lang gnadenlos mit Streubomben beschossen hatten.

Unsere Krankenhäuser, Kindergärten, Altenheime, ganze Städte waren den ganzen Winter über ­ohne Strom, Wärme und Wasser. Die Russen bombardieren fast jede Woche die gesamte zivile Infrastruktur der Ukraine. Es kommt oft vor, dass Ärzte nur mit dem Licht von Taschenlampen und Kerzen operieren. Frauen gebären in kalten Luftschutz­kellern, und in denselben Kellern lernen unsere ­Kinder. Die Russen bombardieren jeden Tag ­Zivilisten. Täglich ertönt für mehrere Stunden ein Luftangriffsalarm. Während des Alarms kommt das ganze Land zum Stillstand. Die Menschen rennen in die nächst­gelegenen Schutzräume, Keller, U-Bahn-Stationen. Nichts funktioniert zu dieser Zeit. Die Ukraine verfügt über viel Informationsunterstützung, aber es gibt etwas, das uns fehlt. Es sind die Waffen. Die Ukraine braucht starke Luft­abwehrsysteme, die den Himmel abdecken können. Wir brauchen Panzer. Wir brauchen Kampfjets.

„Imperiale Religion“ der Russen: die Welt erobern

Ohne diese Waffen werden wir nicht in der Lage sein, die Demokratien in der ganzen Welt gegen den russischen Angriffskrieg zu ver­teidigen. Wenn die Russen in der Ukraine gewinnen, werden sie nach Europa weiterziehen. Die Russen dienen ihrer „imperialen Religion“, die Welt zu erobern.

Die Ukraine ist ein christliches Land, das alle Lehren unseres Glaubens respektiert. Selbst wenn die Russen Raketen abschießen, gehen die Ukrainer in die Kirche und beten für den Frieden und den Schutz unschuldiger Menschen. Wir bitten die ganze Welt, mit der Ukraine für den Frieden zu beten. Denn Frieden in der Ukraine bedeutet Frieden für die gesamte zivilisierte Welt.

Iryna Matvienko ist TV-Journalistin und von Kiew nach Berlin geflüchtet.