Die Freizeiten in Norwegen und Schweden waren legendär. Damals in den 1970er und 80er Jahren. Noch heute erinnern sich die damaligen Jugendlichen gerne daran. „Meine besten Freundinnen und Freunde habe ich aus dieser Zeit“, erzählt eine Frau auf einem Ehemaligen-Treffen.
Rund 70 Menschen sind der Einladung gefolgt. Manche haben sich 20 Jahre – oder länger – nicht gesehen. Doch in Nullkommanix sind sie in Gespräche vertieft. Fast als wären sie erst gestern von einer Freizeit zurückgekommen. Andere haben sich nicht aus den Augen verloren. „Wir werden miteinander alt“, sagt ein Mann mit grauen Haaren.
Ich bin nur Zaungast – Begleitperson quasi. Im Laufe des Abends denke ich an meine Jugendzeit zurück. Da gab es keine Freizeiten weit weg. Dafür Zeltlager – nur rund 15 Kilometer von zuhause entfernt. Aber die Wirkung war ähnlich: Gute Gemeinschaft, prägende Erlebnisse und Auseinandersetzung mit dem Glauben. Auch mein engster Freundeskreis besteht seit dieser Zeit.
US-Wissenschaftler fanden heraus, dass sich eine gute, tiefe Jugendfreundschaft positiv auf die Gesundheit im Erwachsenenalter auswirkt. In der Zeitschrift Psychological Science war zu lesen: Enge, sich gegenseitig unterstützende Freundschaften in der Jugend reduzieren deutlich das Risiko stressbedingter Krankheiten als Erwachsener. Außerdem ist das Immunsystem stärker, die Psyche stabiler.
In Notsituationen können Freunde besonders gut tun. Selbst in Glaubenskrisen sind Freunde eine Stütze – etwa, wenn ich selbst nicht beten kann. Dann zu hören: „Ich bete für dich“, das tut gut. Da wird deutlich, welch ein Segen Jugendarbeit ist.