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Volle Gefängnisse: Niedersachsen will mehr offenen Vollzug

Die Gefängnisse sind voll. Deshalb plant Niedersachsen, mehr Häftlinge in den offenen Vollzug zu bringen. Das entlaste nicht nur die Gefängnisse, sondern sei auch positiv für die Insassen.

Die Gefängnisse in Niedersachsen sind überfüllt
Die Gefängnisse in Niedersachsen sind überfülltImago / Wolterfoto

Niedersachsen arbeitet angesichts voller Gefängnisse an Lockerungen für den Strafvollzug. Justizministerin Kathrin Wahlmann (SPD) sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung, sie wolle künftig mehr Inhaftierte in den offenen Vollzug überführen. Dort seien noch Kapazitäten frei. Zudem schaffe der offene Vollzug mehr Sicherheit, weil dort früh mit der Resozialisierung begonnen werden könne. Straftäter würden dann seltener wieder rückfällig.

Für eine solche Haftlockerung kommen nach den Worten der Ministerin allerdings nur Insassen in Betracht, bei denen es während der Haft schon Anlass für eine positive Prognose gebe. „In diesen Fällen halte ich es für sinnvoll, spätestens einige Monate vor der eigentlichen Entlassung über einen vorzeitigen Wechsel in den offenen Vollzug nachzudenken.“ Ihr Haus arbeite momentan an einem entsprechenden Gesetzesentwurf.

Reguläre Arbeit im offenen Vollzug

Der offene Vollzug ist laut Wahlmann eine „besonders weitgehende Form der Lockerung“. Er biete die Möglichkeit, bereits eine reguläre Arbeit außerhalb der Justizvollzugsanstalt aufzunehmen. „Das hat den Vorteil, dass die Betroffenen unmittelbar nach ihrer Entlassung irgendwo andocken können und gar nicht erst in die Verlegenheit kommen, mit früheren Weggefährten Kontakt aufzunehmen und dadurch zurück in alte, kriminelle Verhaltensmuster zu verfallen.“