Im Bundestag wurde am Sonntag mit einer zentralen Gedenkstunde zum Volkstrauertag den Toten von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. „Wie viel Tote braucht es noch, bevor man aufhört, den Krieg als Mittel zur Lösung von Konflikten zwischen Staaten zu betrachten? , sagte der diesjährige Gastredner, der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella. Jede Generation habe ihre Aufgabe. “Insofern sei unser Auftrag: Nie wieder.”
Er erinnerte an die rund 70 bis 80 Millionen Toten der beiden Weltkriege, mahnte aber auch hinsichtlich der derzeitigen Kriege etwa in der Ukraine, in Gaza und dem Sudan. “Der Friede ist kein endgültiges Ziel, sondern ein Ergebnis des unablässigen Bemühens”, sagte Mattarella.
#„Krieg entsteht nicht über Nacht“
Der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Wolfgang Schneiderhan, erinnerte daran, dass auf der Konferenz 1955 im sizilianischen Messina der Weg zu einer europäischen Gemeinschaft geebnet wurde. „Ein Krieg entsteht nicht über Nacht. Er wird vorbereitet, durch die Verbreitung von Hass und Hetze”, sagte er. “Lasst euch nicht verhetzen. Seid solidarisch mit denen, die angegriffen und bedrängt werden, international und im eigenen Land”, mahnte Schneiderhan.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach das Totengedenken in einer neuen Fassung: Darin wurde auch an die erinnert, die wegen ihrer geschlechtlichen oder sexuellen Identität verfolgt und getötet wurden, sowie an Polizisten, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren. „Unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und unter den Völkern.“