Um Nachwuchsautoren im deutschsprachigen Raum beim Start ins Berufsleben zu unterstützen, vergibt der Bund Deutscher Volksbühnen (BDV) erstmals den Volksbühnenpreis für Theaterliteratur. Die Auszeichnung richtet sich an Studierende der Literaturinstitute, Schreibstudiengänge und Fördereinrichtungen für Dramatiker sowie junge Autoren, wie der BDV am Dienstag in Köln mitteilte. Die Auszeichnung umfasst unter anderem ein Preisgeld von 5.000 Euro. Bewerbungen sind noch bis zum 31. Oktober möglich.
Die Auszeichnung soll im kommenden Jahr bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen verliehen werden. Zudem beinhaltet der Preis den Angaben zufolge einen dotierten Werkvertrag zur Umsetzung des Stücks sowie die Uraufführung am Grillo-Theater Essen im Jahr 2026. Eine unabhängige Jury entscheide im Januar 2025 über die Vergabe des Preises, der künftig alle drei Jahre verliehen werden solle.
In der Tradition der Volksbühnenbewegung sollen sich die Bühnentexte laut dem BDV sozialkritisch mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen auseinandersetzen. Beispiele sind Themen wie Teilhabe, Meinungs- oder Pressefreiheit, Umweltschutz oder Wohlstand.
Die Volksbühnen hätten schon immer Theaterliteratur und zeitgenössische Autorinnen und Autoren gefördert, sagte BDV-Präsident Hans-Georg Bögner. „Das möchten wir mit dem neuen Preis fortführen.“ Man knüpfe mit der Auszeichnung, an den Gerhart-Hauptmann-Preis der Berliner Volksbühne an, der zwischen 1952 und 1996 verliehen wurde.
Der BDV ist ein Zusammenschluss von 54 Volksbühnenvereinen. Unterstützt wird die Preisvergabe von dem Deutschen Gewerkschaftsbund, den Ruhrfestspielen Recklinghausen, dem Grillo-Theater Essen und dem Suhrkamp Theater Verlag. Weitere Unterstützer sind die Sparkasse Essen sowie die Kulturstiftung des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbands.