Der zum „Vogel des Jahres“ 2024 gewählte Kiebitz ist in Thüringen vom Aussterben bedroht. Die Bestände gingen seit Ende der 1970er Jahre kontinuierlich zurück, teilte der Naturschutzbund Thüringen (Nabu) am Donnerstag in Jena mit. Derzeit gebe es nur noch zwischen 100 und 150 Brutpaare dieser Art im Freistaat.
Noch vor zweihundert Jahren sei der Kiebitz in Thüringen eine häufige Brutvogelart gewesen. Doch mit der zunehmenden Intensität der Landwirtschaft sei er aus vielen Agrarlandschaften verschwunden. Vor allem die Entwässerung und der Verlust von Feuchtwiesen machten der Art schwer zu schaffen. Durch frühe Mahd und schnell wachsende Kulturen seien Äcker und Wiesen weitgehend als Brutplätze ungeeignet.
Das Nest des Kiebitz bestehe aus einer Bodenmulde, meist lege er vier Eier hinein, hieß es. Kiebitze seien Teilzieher: Einige überwinterten bei milder Witterung in Deutschland und ein anderer Teil ziehe in die Wintergebiete in Frankreich, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden. Der Name des Vogels leite sich von seinem markanten Ruf „Kie-witt“ ab.
Laut Atlas der Brutvögel Thüringens liegen die Schwerpunktvorkommen von Kiebitzen im Freistaat derzeit im Grabfeld, in der Werraaue sowie in den Auen von Unstrut, Gera und Helme. Auch im Altenburger Land sei die Art noch anzutreffen.