Die Berliner Polizei hat nach der Besetzung des Präsidiumsgebäudes der Freien Universität Berlin (FU) am Donnerstag vier Personen festgenommen. Für die drei Frauen und eine diverse Person sei durch die Polizeiführung ein Anschlussgewahrsam bis Freitag, 18 Uhr, angeordnet worden, teilte die Berliner Polizei am Freitag mit. Eine richterliche Bestätigung dafür lag demnach bis Freitagmittag noch nicht vor.
Die Polizei ermittelt den Angaben zufolge unter anderem wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs, des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung. Am Ort seien diverse Beweismittel sichergestellt worden, hieß es.
Nach Angaben der Universität hatten mehr als 40 vermummte Personen aus dem pro-palästinensischen Milieu am Donnerstagmittag in Berlin-Dahlem versucht, das Präsidiumsgebäude der FU gewaltsam zu besetzen. Laut Universität traten die Besetzer äußerst brutal auf. Mitarbeiter seien körperlich angegriffen und verbal bedroht worden. Dabei seien Personen auch verletzt worden.
Zudem seien Räume verwüstet sowie Parolen wie „Free Gaza“ und „From the River to the Sea“ und rote Hamas-Dreiecke an die Wände des historischen Gebäudes gesprüht worden. Durch den Vandalismus sei ein erheblicher Sachschaden im gesamten Gebäude entstanden. FU-Präsident Günter Ziegler sprach am Donnerstag von einer absoluten Grenzüberschreitung.
Laut Polizei sollen beim Eintreffen von Einsatzkräften acht Tatverdächtige in unterschiedliche Richtungen geflohen sein. Im Nahbereich seien die vier Personen festgenommen worden. Insgesamt waren demnach rund 190 Einsatzkräfte im Dienst.