Artikel teilen

Viele Produkte im Internethandel mit Mängeln

Der Onlinehandel wird offenbar zunehmend zum Einfallstor für technisch mangelhafte Produkte. Hier komme es immer wieder zu Verstößen gegen geltende Vorschriften durch Anbieter außerhalb der EU, sagte Sozialministerin Heike Werner (Linke) am Dienstag in Erfurt bei der Vorstellung des Jahresberichts zum technischen Verbraucherschutz in Thüringen.

So habe etwa eine Verbraucherbeschwerde eine Kontrolle verschiedener als Lerntürme bezeichneter Kinderhochstühle nach sich gezogen. Nur ein einziges von zehn geprüften Angeboten sei mängelfrei gewesen. Sechs Stühle seien nicht einmal standsicher gewesen. Derzeit laufe eine Gefährdungsanalyse, um den Verkauf der Stühle über das Internet beziehungsweise den Import zu verbieten. Damit sei nicht vor Jahresende zu rechnen.

Der technische Verbraucherschutz sei eine freiwillige Aufgabe des Landes, die aus Werners Sicht jedoch unverzichtbar ist. Für die Landesregierung stehe im Vordergrund, dass Bürger vor unsicheren Produkten geschützt werden und ein fairer Wettbewerb im Handel gewährleistet sei.

Weitere Schwerpunkte der amtlichen Überwachung lagen 2023 in der Kontrolle von Kabeltrommeln, elektrischen Kochplatten und FFP2-Atemschutzmasken. Hier betrafen die festgestellten Mängel zumeist fehlerhafte Aufschriften und fehlende EU-Kennzeichnungspflichten.

Viele mangelhafte Produkte kämen auch aus dem EU-Ausland. Gemeinsam mit den Zollbehörden hätten die Verbraucherschützer in mehreren Fällen den Import von mängelbehafteten Minibaggern aus Tschechien, Elektroartikeln, Laserpointern und diverser Medizinprodukte verhindert.