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Versöhnungskirche betet für Opfer von antisemitischem Terror

Mit einem Gedenkgebet erinnert die evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte am Sonntag (22. Oktober) an die jüdischen Opfer im KZ Dachau und an die Opfer des Hamas-Terrors in Israel. „Wir wollen ein Zeichen der Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft setzen, die weltweit vom Terror bedroht ist“, sagte Pfarrer Björn Mensing am Freitag in einer Mitteilung. Das Gedenken sei verbunden mit einer Fürbitte für die in den Gaza-Streifen verschleppten Geiseln, unter denen sich nach Medienberichten auch die 85-jährige Holocaust-Überlebende Yaffa Adar aus einem der überfallenen Kibbuzim im Süden Israels befinde.

Mensing erinnerte daran, dass die Nazis vor 90 Jahren ihren Terror gegen jüdische Häftlinge im KZ Dachau verstärkt hatten. Als Vorwand habe ihnen die Unterstellung gedient, dass die Häftlinge „Greuelnachrichten“ über die Zustände im KZ aus dem Lager schmuggeln wollten. Die SS habe daraufhin den jüdischen Arzt Delwin Katz als „geistigen Urheber“ am 17. Oktober 1933 in Bunkerhaft genommen, wo er von Wachmännern misshandelt und erdrosselt worden war. Am selben Tag ermordete die SS den kommunistischen Funktionär Wilhelm Franz aus München, dem unterstellt wurde, er habe den Juden bei ihrer Aktion geholfen. „Offiziell verbreitete die SS die Lüge, die beiden Häftlinge hätten sich selbst erhängt“, berichtete Mensing.

Bei der Gedenkfeier werde man auch für einen Frieden beten, „der allen Bevölkerungsgruppen im Heiligen Land Perspektiven für ein sicheres und freiheitlich-demokratisches Leben eröffnet“, schloss Mensing. (00/3341/13.10.2023)