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VIP beim Fußball: Potsdamer Oberbürgermeister zahlt über 30.000 Euro

In der sogenannten VIP-Affäre um kostenlose Fußballtickets muss der Potsdamer Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) mehr als 30.000 Euro zahlen. Das Ermittlungsverfahren unter anderem wegen Vorteilsannahme sei mit seinem Einverständnis gegen Geldauflagen eingestellt worden, teilte die Staatsanwaltschaft Neuruppin am Dienstag mit. Schubert müsse 20.000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung und 14.046 Euro an die Landeskasse zahlen.

Es bestehe zwar ein hinreichender Tatverdacht, der sich in der rechtlichen Bewertung auf 67 Fälle beziehe, hieß es. Die Geldauflagen erschienen jedoch geeignet, um das Verfahren ohne Urteil zu beenden. Die Ermittlungen gegen Verantwortliche der einladenden Vereine dauerten an.

Die Staatsanwaltschaft gehe davon aus, dass Schubert im nicht verjährten Zeitraum seit 2019 immer wieder Heimspiele vor allem von drei Potsdamer Sportvereinen kostenlos in den VIP-Bereichen besuchte und dabei häufig auch von seiner Ehefrau begleitet wurde, hieß es. Dafür habe er Einladungen in Anspruch genommen, die nicht nur für repräsentative Aufgaben bei herausgehobenen Einzelterminen bestimmt gewesen seien.

Die großzügige Einladungspraxis dürfte auf den Willen der Vereine zurückzuführen sein, das Wohlwollen der Verwaltungsspitze zu bekommen oder zu erhalten, da sie von Fördermitteln und der Bereitstellung von Spielstätten durch die Stadt abhängig gewesen seien, hieß es. Der Wert dieser Zuwendungen werde mit 13.946 Euro beziffert. Zusätzlich seien drei Besuche im städtischen Hans-Otto-Theater im Gegenwert von rund 100 Euro einbezogen worden.