Was ist eigentlich im Glühwein? Laut Marktcheck der Verbraucherzentrale (VZ) Mecklenburg-Vorpommern erfüllen die meisten der 25 getesteten Glühweine aus dem Einzelhandel die neue Kennzeichnungspflicht für Zutaten und Nährwerte, wie die VZ am Dienstag in Rostock mitteilte. Auf 17 der 25 Produkte gebe es die vorgeschriebenen Angaben zum Energiegehalt und einen QR-Code für weitere Informationen. Eine vollständige Zutatenliste oder Nährwerttabellen stünden jedoch auf keinem Etikett. Als „unzureichend“ kritisierten die Tester die Regelung, Zutaten- und Nährwertangaben über einen QR-Code anzugeben. Dies erschwere den direkten Vergleich der Produkte am Supermarktregal und schließe Menschen aus, die kein Smartphone besitzen.
Laut VZ variieren die Energiegehalte der 25 überprüften Glühweine zwischen 81 und 101 Kilokalorien je 100 Milliliter, abhängig vom Alkoholgehalt. Nach dem Scannen des QR-Codes waren Zuckergehalte von 7,5 bis 9,4 Gramm je 100 Milliliter abzulesen. Somit würden in einer Tasse Glühwein bis zu sieben Stück Würfelzucker stecken, hieß es. Teilweise würden mehrere Zuckerarten eingesetzt.
Alle Glühweine enthielten Sulfite, die vorschriftsmäßig als Allergene auf dem Etikett deklariert waren. Aromatisiert wurden die Produkte überwiegend mit natürlichen Aromen. Nur ein Bioglühweinhersteller nannte die genauen Gewürze. Insgesamt sei die Zutatenliste bei Bioglühweinen kürzer: Sie enthielten nur eine süßende Zutat und neben Sulfiten keine weiteren Zusatzstoffe, informierte die VZ.
Glühwein ist ein aromatisiertes weinhaltiges Getränk, das laut EU-Weinrecht aus Rot-, Rose- oder Weißwein gewonnen wird. Der Alkoholgehalt liegt zwischen sieben und 14,5 Volumenprozent, der Geschmack von Zimt bzw. Nelke muss erkennbar sein. Laut EU-Recht ist der Zusatz von Zucker und anderen süßenden Zutaten sowie weiteren Gewürzen und Aromen erlaubt.
Weine und aromatisierte Weinerzeugnisse wie Glühwein, die seit dem 8. Dezember 2023 hergestellt wurden, müssen mit Nährwertdeklaration und Zutatenverzeichnis ausgestattet sein. Durch eine Ausnahmeregelung müssten nur die enthaltenen Allergene und der Energiegehalt verpflichtend auf dem Etikett angegeben werden, hieß es. Die vollständigen Informationen über Nährwerte und Zutaten könnten über einen QR-Code zur Verfügung gestellt werden.