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Verbraucherzentrale SH warnt vor Pflege-Betrugsanrufen

Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH) warnt vor Betrugsanrufen rund um Pflegeleistungen. Via Telefon böten Betrüger vermeintlich kostenlose Pflegekurse oder Pflegehilfsmittel wie Handschuhe oder Desinfektionsmittel an, wie die VZSH am Montag in Kiel mitteilte. Ziel der Betrüger sei, an die Versichertennummer zu gelangen und damit unberechtigt mit der Pflegekasse abzurechnen. Die Kosten holten sich die Anbieter über die Pflegekasse zurück. Hinter den Angeboten stecke oft Abzocke, und der Schaden treffe nicht nur die Betroffenen, sondern auch die Pflegekassen.

Laut VZSH berichten pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen zunehmend von solchen Anrufen. Katrin Reinhardt, Pflegerechtsexpertin der VZSH: „Pflegebedürftige werden benutzt, um Geld aus dem System zu ziehen. Der finanzielle Schaden entsteht bei den ohnehin angeschlagenen Pflegekassen und damit bei allen, die in das System einzahlen.“

Die VZSH rät dazu, bei unerwünschten Anrufen sofort aufzulegen. Wer bereits in eine Falle getappt ist, sollte den Vertrag schnell widerrufen. Bei Auffälligkeiten wie regelmäßig eintreffenden Pflegeboxen oder dubiosen Abbuchungen sollten Betroffene sofort die Pflegekasse kontaktieren und um Zahlungsstopp bitten. Zudem sollten Betroffene den Vorfall der Polizei und der Landesdatenschutzbehörde melden und vom Anbieter Auskunft über gespeicherte Daten verlangen. Dabei sollten Verbraucher eine Sperrung der Daten einfordern.

Die Beratungsstellen der VZSH unterstützen Betroffene bei der Rückabwicklung. Darüber hinaus bietet die VZSH Musterbriefe für die Kommunikation mit Anbietern an.