Die Verbraucherzentralen in Nordrhein-Westfalen haben im vergangenen Jahr Hilfestellung bei 360.000 Anfragen gegeben. Die größte Rolle habe mit 27 Prozent das Thema Alltagsverträge gespielt, gefolgt von Energie und Wasser mit 22 Prozent, ergibt sich aus dem am Mittwoch in Düsseldorf veröffentlichten Jahresbericht der Verbraucherzentrale NRW. Vor allem im digitalen Bereich sei viel Beratung und Aufklärung nötig, sagte Vorstand Wolfgang Schuldzinski.
So wurde laut Jahresbericht der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale NRW 2,9 Millionen genutzt und über den Phishing-Radar 400.000 verdächtige Mails gemeldet. Beide Angebote seien mit einem Zuwachs zwischen 70 und knapp 100 Prozent deutlich stärker genutzt worden als im Vorjahr. Schuldzinski betonte, Verbraucherinnen und Verbraucher würden sich immer mehr im digitalen Raum bewegen und seien dabei nicht immer „ausreichend aufgeklärt und geschützt.“ Die rechtlichen Rahmenbedingungen müssten laufend an die rasanten digitalen Entwicklungen angepasst werden, forderte er.
Im Fokus der Verbraucherschützer hätten damit auch viele große Digitalunternehmen gestanden, hieß es. So würden etwa mehrere Verfahren gegen den Facebook-Konzern Meta geführt, um sensible Daten der Nutzerinnen und Nutzer zu schützen. Zudem werde aktuell eine Abhilfeklage gegen einseitig angepasste Prime-Abo-Preise von Amazon geprüft.
In NRW gibt es 64 Beratungsstellen der Verbraucherzentralen mit 778 Mitarbeitenden. Für die Arbeit standen den Angaben zufolge im vergangenen Jahr 58 Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld stammt aus der Förderung durch das Land NRW, aus Mitteln der Städte und Kreise für die örtlichen Beratungsstellen, Projektmitteln, Spenden und eigenen Einnahmen.