Das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland warnt Urlauber vor einer verbreiteten Methode bei ausländischen Autovermietungen: Reisende werden am Schalter oft unter Druck gesetzt, teure Zusatzversicherungen abzuschließen. Dies geschehe selbst dann, wenn sie online bereits ein umfassendes Versicherungspaket gebucht haben, schreibt die Organisation mit Sitz in Kehl (Ortenaukreis) in einer Mitteilung vom Donnerstag. Die zusätzlichen Kosten könnten mehrere Hundert Euro betragen.
In einem dokumentierten Fall in Spanien wurde ein Urlauber zur Zahlung von 300 Euro für eine Versicherung namens „Super Relax“ gedrängt, obwohl er eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung besaß. Das Geld erhielt er erst nach Einschaltung der Verbraucherschützer zurück.
Zur Vorbeugung rät das Zentrum, bereits bei der Buchung auf einen vollständigen Versicherungsschutz zu achten und sich auf Verkaufsgespräche am Schalter einzustellen. Eine auf den Namen des Fahrers ausgestellte Kreditkarte sei für die Kaution meist unerlässlich, da Debitkarten oft nicht akzeptiert würden. Den Vertrag sollten Kunden vor der Unterschrift genau prüfen und bei Sprachbarrieren eine Übersetzungs-App nutzen. Außerdem sei es ratsam, den Zustand des Wagens bei der Übergabe und Rückgabe mit Fotos oder Videos zu dokumentieren, um sich gegen spätere Forderungen wegen angeblicher Schäden abzusichern.
Sollte es am Schalter zu Problemen kommen, empfiehlt das Verbraucherzentrum, ruhig zu bleiben. Wer auf das Auto angewiesen ist und sich zum Abschluss einer Zusatzversicherung gezwungen fühlt, sollte dies auf dem Vertrag vermerken. Ein handschriftlicher Zusatz, dass die Unterschrift unter Zwang erfolgte, könne bei einer späteren Auseinandersetzung helfen. Eine sofortige Beschwerde bei der Geschäftsleitung des Vermieters und beim Buchungsportal sei ebenfalls sinnvoll. (1608/03.07.2025)