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Verbandspräsident fordert: Auch Feuerwehren wieder aufrüsten

Beim Gau von Tschernobyl 1986 seien Deutschlands Feuerwehren besser auf radioaktive Gefahren vorbereitet gewesen als heute. Deutschlands oberster Feuerwehrchef ruft deshalb zu einer Wiederaufrüstung auf.

Deutschlands oberster Feuerwehrmann fordert im Zuge der Zeitenwende, auch die Feuerwehren aufzurüsten. Der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (Samstag) sagte Karl-Heinz Banse, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes: “Prinzipiell ist die Ausstattung gut. Aber das gilt mit Blick auf Einsatzszenarien in Friedenszeiten. Für den Kriegsfall oder sehr große Naturkatastrophen gilt das nicht.” Deutschland müsse seinen Zivilschutz stärken, das beinhalte auch die Feuerwehren.

Nachbesserungsbedarf sehe er vor allem bei der Abwehr von chemischen, biologischen oder radiologischen Gefahren. Dabei gehe es nicht nur um den möglichen Einsatz entsprechender Waffen in Deutschland. Banse erklärte: “Nehmen wir an, es kommt im Zuge der Kriegshandlungen in der Ukraine zu einem Störfall in einem der dortigen Atomkraftwerke, dann können Szenarien eintreten, die Tschernobyl noch übertreffen.” Beim GAU in Tschernobyl 1986 seien die Feuerwehren in Deutschland für die Abwehr radioaktiver Gefahren besser ausgestattet gewesen, als sie es heute seien. “Da müssen wir wieder hochrüsten.”

Der Feuerwehrpräsident sprach sich zudem für eine Wiedereinführung der Wehrpflicht inklusive entsprechender Ersatzdienste aus. “Mein Vorschlag: Wer keinen Dienst an der Waffe leisten möchte, könnte sich beispielsweise verpflichten, bei einer Freiwilligen Feuerwehr mitzumachen.”