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Verbands-Vorständin fordert bessere Rahmenbedingungen für Kitas

Die Vorständin des evangelischen KITA-Verbands (evKITA) Bayern, Christine Münderlein, hat am Donnerstag beim Kita-Kongress in Nürnberg eine verlässliche Finanzierung der Betriebskosten von Kitas gefordert. Die Gelder müssten für eine ausreichende Zahl an Fachkräften und für ihre Qualifizierung reichen, sagte Münderlein bei dem Kongress, der im Rahmen der Messe ConSozial in Nürnberg stattfindet. Es könne nicht angehen, dass beispielsweise in Bayern nur 60 Prozent der Betriebskosten einer Kita gesetzlich geregelt seien „und die weitere Finanzierung vor allem vom Verhandlungsgeschick des Trägers oder der Finanzkraft der Kommune abhängt“.

Der quantitative Ausbau der Kitas in Deutschland schreite weiter voran, erklärte Münderlein. Die Zahl der in Kitas tätigen Personen sei in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 50 Prozent gestiegen. Zugleich hätten sich aber auch die Erwartungen an Pädagogik und Qualität verändert. Die evKita-Vorständin stellte daher Punkte vor, die für Kitas bundesweit wichtig seien, damit sie die Erwartungen auch erfüllen könnten. „Die Kita ist der erste institutionelle Bildungsort. Diesen müssen wir so ausstatten, dass Kinder mit all ihren Bedürfnissen einen guten Rahmen zum Großwerden finden“, sagte sie.

Kita-Beschäftigte benötigten Zeiten für Vorbereitung, Team-, Eltern- und Netzwerkarbeit. An ihnen dürfe nicht dauerhaft gespart werden. Fort- und Weiterbildungen müssten allen Mitarbeitenden „in ausreichendem Umfang und mit den aktuellen Herausforderungen“ auch bei Personalmangel zur Verfügung stehen. Die Leitungen von Kindertageseinrichtungen sollten zudem genügend Zeit für Personal- und Betriebsführung und konzeptionelle Arbeit haben. „An diesem Punkt hat sich in den letzten fünf Jahren viel getan“, sagte Münderlein, „dennoch ist auch hier Bayern immer noch Schlusslicht“.

Der evKITA vertritt nach eigenen Angaben derzeit rund 750 Träger. Evangelische Kitas bieten bayernweit mehr als 106.000 Plätze für Kinder in etwa 1.500 Einrichtungen. (00/3491/26.10.2023)