Artikel teilen:

Auslandspresse fordert für Journalisten Zugang zu Westjordanland

Nach mehreren Vorfällen mit Soldaten hat die Vereinigung der Auslandspresse in Israel die israelische Armee dazu aufgefordert, die Sicherheit von Journalisten im besetzten Westjordanland zu gewährleisten. Die Armee solle den Zugang von bei der Regierung akkreditierten Journalisten erleichtern und nicht behindern, erklärte die Vereinigung (Foreign Press Association) am Dienstag in Jerusalem.

Zuvor war in mehreren Fällen davon berichtet worden, dass Reporter an Kontrollpunkten trotz Vorlage ihres Presseausweises behindert und bedroht worden seien. In den Berichten ist von Siedlern die Rede, von denen einige Armeeuniformen getragen hätten. Betroffen waren laut der Vereinigung Reporter von ARD, CNN, dem österreichischen ORF, dem niederländischen NOS und Al Jazeera. Das israelische Militär müsse dem Versprechen, die Sicherheit von Journalisten zu gewährleisten, Taten folgen lassen, forderte die Vereinigung.

Nach Angaben der ARD war ein Team des Senderverbunds am Samstag auf dem Rückweg aus dem Westjordanland von Soldaten des israelischen Militärs festgehalten und mit Waffen bedroht worden. “Das war ein klarer Verstoß gegen die Pressefreiheit, der sich nicht wiederholen darf – unabhängig vom weiteren Kriegsgeschehen im Nahen Osten”, sagte dazu der neue Chef des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), Mika Beuster, am Dienstag.

Das israelische Militär hat sich Medienberichten zufolge für den Vorfall entschuldigt und mitgeteilt, die Handlungen der Soldaten untersucht und die Vorschriften bekräftigt zu haben. Das ARD-Team war nach eigenen Angaben im Westjordanland, um über Gewalt radikaler Siedler gegen Palästinenser in dem von Israel besetzten Gebiet zu berichten. Diese sei seit Kriegsbeginn deutlich angestiegen, hieß es.

Auch die Bundesregierung hatte am Montag ungehinderten Zugang für Pressevertreter im Nahen Osten gefordert. “In einer so angespannten Situation wie der, in der wir uns aktuell befinden, ist Pressefreiheit natürlich ein extrem hohes Gut”, so eine Sprecherin des Auswärtigen Amts.