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Verband: Politik muss steigende Krankenkassenbeiträge verhindern

Wer gesetzlich krankenversichert ist, muss mit einer Erhöhung der Beiträge rechnen. Was nun geschehen müsste, damit es kein Fass ohne Boden wird, erklärt der zuständige Verband.

Für Krankenversicherte befürchtet der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) weitere Beitragserhöhungen. Die Politik müsse gegensteuern, sagte Verbandssprecher Florian Lanz der “Rheinischen Post” (Donnerstag). “Sollte es weder zu kurz- noch zu langfristigen Maßnahmen kommen, wäre ein weiterer Beitragsanstieg zum Jahreswechsel die Folge.” Ein Ende der Erhöhungen sei dann in den kommenden Jahren nicht in Sicht.

“Nach unserem Kenntnisstand haben sechs Kassen zum 1. Juli 2025 einen Antrag auf Anhebung des Zusatzbeitragssatzes bei der Aufsicht gestellt. Nach dem 1. Januar bis Mai dieses Jahres haben bereits acht Krankenkassen Zusatzbeitragssätze erhöht”, hieß es.

Lanz sprach sich für ein Ausgabenmoratorium aus: “Um den Beitragsanstieg umgehend zu stoppen, brauchen wir für die gesetzliche Krankenversicherung noch vor der Sommerpause ein Vorschaltgesetz, in dem ein Ausgabenmoratorium für sämtliche Leistungsbereiche festgelegt werden muss.” Durch klare gesetzliche Vorgaben müsse sichergestellt werden, dass die Krankenkassen künftig nicht mehr ausgeben müssen, als sie einnehmen.

“Dadurch würde keine einzige Leistung wegfallen, aber die künftigen Preis- und Honoraranstiege zum Beispiel für Ärzte, Krankenhäuser und Arzneimittel würden sich an den Einnahmen orientieren.” Ein solches Ausgabenmoratorium könne aber nur eine Übergangslösung sein, bis durch Strukturreformen die Finanzen der GKV wieder im Gleichgewicht seien, so der Sprecher.